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- Geschrieben von: Pfarrer Wolfgang Theiler
Wann haben wir eigentlich das letzte Mal ganz unbeschwert Advent und Weihnachten gefeiert? Ich kann mich schon fast nicht mehr daran erinnern. Aber es gab sie doch? Die Adventszeiten so ganz ungetrübt? Das Zusammenkommen zum besinnlichen oder ausgelassenen Feiern ohne Angst vor Epidemie oder schlimmer noch wegen der Kriegsgewalt in der Ukraine und in Israel und im Gazastreifen!
Es gab sie doch, die Dezemberzeiten ohne Aufruf zum Verzicht aus diesem oder jenem Grund, ohne Anlass zu gedrückter Stimmung und ohne Gefühl von Weltkrise als ständigem Begleiter. Es gab sie doch, oder täusche ich mich?
„Siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkelheit die Nationen.“
Dieser Satz aus dem Propheten Jesaja scheint das intensive Grundrauschen der Adventszeit auszudrücken. Und dennoch, es wäre nicht wirklich Advent, wenn nicht Jesajas zweiter Satz hinzukäme:
„Doch über dir strahlt der Herr, über dir erscheint seine Herrlichkeit.“
Es war schon immer, auch in biblischer Zeit, eine Art Gerangel zwischen dem Erleben der Finsternis und dem Sehen des Lichts. Wer ist denn nun stärker, die Finsternis oder das Licht? Wenn es vielleicht einmal eine unbeschwerte Adventszeit gab, dann vielleicht in unseren Kindertagen oder in Zeiten der Jugend oder in Zeiten, in denen wir bewusst oder unbewusst alles um uns herum ausgeblendet oder verdrängt haben. Zum Advent aber gehört geradezu das Wahrnehmen der Dunkelheit, dann erst, so scheint es, lernen wir das überraschende verheißene Licht sehen.
Allerdings wünschte ich mir in diesem Jahr etwas weniger Finsternis um uns herum. Solange Raketen auf Städte und Dörfer abgeschossen werden, solange Terroristen Menschen in großer Zahl abschlachten oder entführen, solange Kriegführen zum einzigen Weg der Verteidigung wird, solange liegt ein dunkler Schatten auf allem, was wir zu feiern oder zu hoffen haben.
Um so wichtiger ist es, an die Kraft des Lichts zu glauben mit jeder Kerze, die wir in diesen Tagen anzünden, mit jedem Lied, dass wir in diesem Advent singen. Um so wichtiger ist es in diesen Tagen, den Glauben an Menschenrecht und Würde nicht aufzugeben. Um so wichtiger, dem Hass nicht das Feld zu überlassen. Um so wichtiger ist es, Gott zu bitten: Gib deinen Frieden in aller Friedlosigkeit, Frieden für Israel und alle Welt, Frieden, der Menschen umkehren und Wunden heilen lässt!
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden“, so klingt es aus dem Himmel weihnachtlich als Verheißung für die Erde! Möge der Gesang der Engel wahr werden in dieser Zeit!
Pfarrer Wolfgang Theiler
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- Geschrieben von: Pfarrer Wolfgang Theiler
Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. (Buch Genesis, Kapitel 9, Vers 12 -13)
Der Regenbogen ist ein altes biblisches Zeichen. Gott hat mit den Menschen ein Bündnis geschlossen. Bund Gottes mit uns und der ganzen Schöpfung, damit alle leben können. Darum feiern wir Erntedankfest jedes Jahr. Wir danken für die Ernte, für alles, was wir essen und genießen können.
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- Geschrieben von: Pfarrer Wolfgang Theiler
Weihnachtszeit ist in unseren Breitengraden Winterzeit. Unweigerlich ist damit die Erwartung dunkler Nächte und kalter Temperaturen verbunden. In dem Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ heißt es darum auch in der ersten Strophe „und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter“.
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- Geschrieben von: Pfarrerin Kerstin Lube
"Alles, was Ihr wollt, dass Euch die Menschen tun, das tut auch Ihr ihnen ebenso." (Mt 7, 12)
So hat Jesus die sogenannte Goldene Regel formuliert. Sie kennen sie bestimmt ein wenig anders formuliert viel besser: "Was Du nicht willst, was man Dir tut, das füg auch keinem Anderen zu."
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- Geschrieben von: Pfarrer Wolfgang Theiler
Liebe Gemeinde,
die Überschrift meines Grußwortes ist zugleich der Titel eines Liedes von Martin Pepper. Darin heißt es: „Das ist meine Kraft in schweren Zeiten, es gibt mir Geborgenheit im Sturm. Die Hoffnung, die mich trägt, ist das Licht, das in mir lebt: Jesus Christus!“ Wir erleben in diesen Wochen schwere Zeiten. Noch immer
lauert die Corona-Gefahr, wenn auch in milderer Form. Seit Ende Februar ist die Welt durch den russischen Überfall auf die Ukraine in eine tiefe Krise gestürzt worden. Leidtragende sind in erster Linie die Ukrainer und Ukrainerinnen selbst, die Opfer der Kriegsgewalt wurden, die in großer Zahl auf der Flucht sind im eigenen Land oder in den angrenzenden Ländern, die um ihr Überleben kämpfen als Menschen und als Nation.
Darüber gerät fast in Vergessenheit, dass die Klimadaten weiter von einer bedrohlichen Lage des Weltklimas zeugen. Die Menschheit kann sich keinen Aufschub mehr leisten, die Erderwärmung drastisch zu begrenzen, die Menschheit kann sich kein isoliertes Wirtschaften und Handeln mehr leisten und schon gar keinen Krieg mehr. Das ist meine Überzeugung.
Persönlich war ich im April und Mai durch eine notwendig gewordene Hüftoperation mit anschließender Reha nicht arbeitsfähig. „Kraft in schweren Zeiten“ war in dieser Zeit auch mir ein Wunsch und mein Gebet. Die gute Nachricht ist, dass ich wieder auf den Beinen bin und mit der Zeit an Kraft gewinnen werde und so zum normalen Fortbewegen und Leben zurückkehren kann. Ob in den persönlichen Dingen, die uns sorgen und belasten oder in den weltbewegenden Überlebensfragen, ich wünsche uns allen die Kraft Gottes in schweren Zeiten, Geborgenheit im Sturm und eine Hoffnung, die trägt.
Mit herzlichem Grüßen für die kommenden Sommermonate