Weisweiler Burg

Geschichte der Burg Weisweiler

Die erste bekannte Erwähnung einer Weisweiler Burg geht zurück bis in das Jahr 1176, wo in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs ein "Winricus von Wizwilere" als Burgherr namentlich genannt wird. Tatsächlich wurden Belege für eine steinerne Burganlage in dieser frühen Zeit bei den Ausschachtungsarbeiten zum Kirchenbau gefunden.

1436 verkaufte ein Reinhard von Weisweilerdie gesamte Burg und Herrschaft von Weisweiler an Werner von Palant, den Herrn von Haus Palant, einem direkt benachbarten herrschaftlichen Sitz. Im Jahr 1509 kamen die Burg Weisweiler und Haus Palant an die Grafen von Hatzfeld-Wildenburg. Aus dieser Zeit stammen die heute noch erhaltenen Außenmauern. Die Weisweiler Burg war zu dieser Zeit durchaus eine stolze Anlage mit hohen Wehrtürmen und einem mächtigen Wassergraben, dennoch bevorzugten die Grafen von Hatzfeld die größere und modernere Anlage Haus Palant (damals ein von der Inde umflossenes Wasserschloß) als ihren Herrschaftssitz und überließen die Weisweiler Burg schließlich mehr und mehr dem Verfall.

Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wechselten mehrfach die Besitzer (Grafen von Hompesch-Bolheim, Fabrikantenfamilie Cockerill), was aber nichts daran änderte, dass die Weisweiler Burg sich selbst überlassen wurde und die Gebäude zunehmend verfielen. Im 18. Jahrhundert wurde an der Südmauer ein noch vorhandenes Gebäude zur Scheune umgebaut und dann bis zur Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges von den Eigentümern Haus Palants landwirtschaftlich genutzt.

Zu Beginn der 1950er Jahre überließen die damaligen Besitzer Hannelise und Hans Leyers das Grundstück der Burg Weisweiler zum Preis von 4000 DM der Evangelischen Kirchengemeinde Eschweiler mit der Bestimmung, auf diesem Gelände eine evangelische Kirche und ein Gemeindezentrum zu errichten.

Die Anlage heute

Von der umfangreichen, im Kern gotischen Burganlage, die im 15. bis 16. Jahrhundert über einen annähernd rechteckigen Grundriss errichtet wurde, sind lediglich noch die zum Teil mit Efeu überwachsenen Außenmauern aus Bruchstein erhalten. In der Mitte der Ostseite befindet sich das rundbogige Eingangstor in Quadereinfassung mit zwei abgeböschten Strebepfeilern aus dem 16. Jahrhundert. An den Innenseiten der Außenmauern kann man noch Ansätze früherer Burggebäude erkennen. Von den Wehrtürmen sind die unteren Geschosse erhalten, der Nordturm ist fast vollständig als Turm vorhanden. An ihm kann manbesonders gut sehen, dass schadhafte Mauerstellen der Burgruine immer wieder mit Backsteinen ausgebessert worden sind.

Die Scheune an der Südseite wurde während des 2. Weltkrieges zwar stark beschädigt, war in der Grundsubstanz aber noch so weit erhalten, dass aus ihren Ruinen von der evangelischen Gemeinde 1953/54 ein großes Kirchengebäude, die Auferstehungskirche, errichtet werden konnte. In den Jahren 1981/82 wurde zusätzlich ein Gemeindehaus angebaut mit großen Versammlungsräumen und einer Etagefür die Jugendarbeit der Gemeinde.

Im südwestlichen Teil des Geländes be-findet sich ein Soldatenfriedhof, der im Herbst 1944 eingerichtet worden ist.

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