Das Weisweiler Gemeindezentrum umfasst unsere Auferstehungskirche sowie das alte und das neue Gemeindehaus. Es liegt auf dem historischen Gelände der Weisweiler Burg und entstand dort Anfang der 50er Jahre aus den Ruinen einer großen Scheune. 1954 wurde die Auferstehungskirche, zunächst noch als eine Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Eschweiler, ihrer Bestimmung übergeben und den evangelischen Christen im Ortsteil Weisweiler somit als eigenes Gotteshaus zur Verfügung gestellt.

Seit September 2002 befindet sich auf dem Dach des Weisweiler Gemeindehauses eine Photovoltaikanlage.


Auferstehungskirche

Die Auferstehungskirche Weisweiler entstand in den Jahren 1953/54 auf dem historischen Gelände der Weisweiler Burg, das der Evangelischen Kirchengemeinde Eschweiler zu diesem Zweck von der damaligen Eigentümerin Hannelise Leyers und ihrem Ehemann, dem ehemaligen Wehrmachtsgeneral Dr. Hans Leyers, zu einem Kaufpreis von 4000 DM übereignet worden war. Die Planung des Baus lag in den Händen des Eschweiler Architekten und Presbyters Traugott Gruppe. Die etwa einen Meter dicken Mauern einer ehemaligen Scheune bilden die Umfassung des Gebäudes, das im Südwest-Teil zur Kirche umgebaut wurde, während im Nordost-Teil im Erdgeschoss Räume für die Gemeindearbeit entstanden, sowie im Ober- und Dachgeschoss drei Wohnungen, die für den Hilfsprediger, die Gemeindeschwester und die Küsterin gedacht waren. Ein in der Mitte vorgebautes Eingangsportal schafft eine harmonische Verbindung zwischen den beiden Teilen, die durch ein einheitliches Satteldach überdeckt werden.

Heute befinden sich in dem Gebäude unverändert der Kirchraum und die Sakristei, sowie nach Umbauten in den Jahren Büroräume für das Sekretariat, das Pfarramt und die Jugendarbeit, als auch die Pfarrwohnung.

Der schlichte Kirchraum der Auferstehungskirche lebt von der Einrichtung her. Altartisch, Kanzel, Predigerstuhl, der Ständer des Taufbeckens, sowie die Bänke wurden nach Entwürfen der Düsseldorfer Werkkunstschule durch Schüler von Professor Szekessy aus massivem Eichenholz erstellt.

Ein großes Buntglasfenster an der Südost-Seite stellt den auferstandenen Christus dar. Das Fenster wurde vom Frankfurter Glasmaler Professor Otto Linnemann (1876 - 1961) entworfen. Es schafft die Verbindung zum Namen „Auferstehungskirche“. Der Name geht auf eine Anregung des damaligen Eschweiler Pfarrers Friedrich Kreip zurück, der damit die besondere Lage der Kirche zwischen zwei Friedhöfen berücksichtigen wollte.

Im hinteren Bereich der Kirche befindet sich eine kleine, in die Wand eingelassene Vitrine. Sie zeigt antike Fundstücke, die während der Bauarbeiten für die Auferstehungskirche ausgegraben wurden. Sie reichen zurück bis ins 12. Jahrhundert und bezeugen den historischen Charakter des Ortes.

Im Turm der Kirche befindet sich eine Glocke, die mit elektrischer Läutemaschine ausgestattet zu den Gottesdienstzeiten läutet. Die Glocke wurde von der Firma Rincker in Sinn/Dillkreis aus Bronze gegossen. Sie wiegt 100 kg und hat den Schlagton f```. Sie trägt als Inschrift die Losung des Kirchentages 1954: „Seid fröhlich in Hoffnung“ (Römer 12,12) und als Symbol der Hoffnung einen Anker.

Die Turmspitze trägt auf vergoldetem Knauf einen Posaunenengel. Dieser hat eine Anzahl historischer Vorbilder in den zur Reformationszeit verfolgten protestantischen Gemeinden am Niederrhein. Der Engel erinnert an das Wort aus der Offenbarung des Johannes (14,6) : „Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.“ Das Evangelium ist durch das A und O, den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabetes angedeutet; es sind die Worte des gekreuzigten und auferstandenen Christus: „ Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ (Offenbarung 22,13).

Eine erste 1957 eingeweihte Orgel der Kölner Firma Peter wurde wegen schwerer Mängel 1992 durch ein neues Instrument ersetzt. Beauftragt wurde die Firma Freiburger Orgelbau - Hartwig Späth, die für diesen Kirchenraum eigens eine zweimanualige Pfeifenorgel mit 12 Registern und Wechselschleifentechnik konzipiert und eingebaut hat.


Gemeindehaus

Das Platzangebot des ursprünglichen Kirchgebäudes erwies sich schon bald als zu beengt für die verschiedenen Gemeindeveranstaltungen. Deshalb wurde im November 1980 auf Beschluss des Presbyteriums der Anbau eines Gemeindehauses nach dem Entwurf des Architekten Heinz Kaldenbach begonnen, das am 13. Juli 1982 mit einem Gemeindefest feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde. Im Erdgeschoss befinden sich zwei Veranstaltungsräume, die miteinander verbunden werden können, sowie eine Küche, Toiletten und ein Abstellraum. Im Obergeschoss befinden sich großzügige Räume für die Jugendarbeit der Kirchengemeinde. Das alte und das neue Gemeindehaus sind durch den Eingangsbereich miteinander verbunden.

Seit dem Jahr 2002 befindet sich auf dem Dach des Gemeindehauses eine Photovoltaikanlage. 32 Solarzellenpaneele mit einer Gesamtfläche von 42m² erzeugen seitdem eine maximale Leistung von 5,12kW und speisen diese in das öffentliche Stromnetz ein. Im Jahr 2009 wurde ein Mini-Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen, das eine elektrische Energie von 5,5kW erzeugt und die Grundwärmeversorgung des Gebäudebestandes trägt.


Weisweiler Burg

Geschichte der Burg Weisweiler

Die erste bekannte Erwähnung einer Weisweiler Burg geht zurück bis in das Jahr 1176, wo in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs ein "Winricus von Wizwilere" als Burgherr namentlich genannt wird. Tatsächlich wurden Belege für eine steinerne Burganlage in dieser frühen Zeit bei den Ausschachtungsarbeiten zum Kirchenbau gefunden.

1436 verkaufte ein Reinhard von Weisweilerdie gesamte Burg und Herrschaft von Weisweiler an Werner von Palant, den Herrn von Haus Palant, einem direkt benachbarten herrschaftlichen Sitz. Im Jahr 1509 kamen die Burg Weisweiler und Haus Palant an die Grafen von Hatzfeld-Wildenburg. Aus dieser Zeit stammen die heute noch erhaltenen Außenmauern. Die Weisweiler Burg war zu dieser Zeit durchaus eine stolze Anlage mit hohen Wehrtürmen und einem mächtigen Wassergraben, dennoch bevorzugten die Grafen von Hatzfeld die größere und modernere Anlage Haus Palant (damals ein von der Inde umflossenes Wasserschloß) als ihren Herrschaftssitz und überließen die Weisweiler Burg schließlich mehr und mehr dem Verfall.

Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wechselten mehrfach die Besitzer (Grafen von Hompesch-Bolheim, Fabrikantenfamilie Cockerill), was aber nichts daran änderte, dass die Weisweiler Burg sich selbst überlassen wurde und die Gebäude zunehmend verfielen. Im 18. Jahrhundert wurde an der Südmauer ein noch vorhandenes Gebäude zur Scheune umgebaut und dann bis zur Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges von den Eigentümern Haus Palants landwirtschaftlich genutzt.

Zu Beginn der 1950er Jahre überließen die damaligen Besitzer Hannelise und Hans Leyers das Grundstück der Burg Weisweiler zum Preis von 4000 DM der Evangelischen Kirchengemeinde Eschweiler mit der Bestimmung, auf diesem Gelände eine evangelische Kirche und ein Gemeindezentrum zu errichten.

Die Anlage heute

Von der umfangreichen, im Kern gotischen Burganlage, die im 15. bis 16. Jahrhundert über einen annähernd rechteckigen Grundriss errichtet wurde, sind lediglich noch die zum Teil mit Efeu überwachsenen Außenmauern aus Bruchstein erhalten. In der Mitte der Ostseite befindet sich das rundbogige Eingangstor in Quadereinfassung mit zwei abgeböschten Strebepfeilern aus dem 16. Jahrhundert. An den Innenseiten der Außenmauern kann man noch Ansätze früherer Burggebäude erkennen. Von den Wehrtürmen sind die unteren Geschosse erhalten, der Nordturm ist fast vollständig als Turm vorhanden. An ihm kann manbesonders gut sehen, dass schadhafte Mauerstellen der Burgruine immer wieder mit Backsteinen ausgebessert worden sind.

Die Scheune an der Südseite wurde während des 2. Weltkrieges zwar stark beschädigt, war in der Grundsubstanz aber noch so weit erhalten, dass aus ihren Ruinen von der evangelischen Gemeinde 1953/54 ein großes Kirchengebäude, die Auferstehungskirche, errichtet werden konnte. In den Jahren 1981/82 wurde zusätzlich ein Gemeindehaus angebaut mit großen Versammlungsräumen und einer Etagefür die Jugendarbeit der Gemeinde.

Im südwestlichen Teil des Geländes be-findet sich ein Soldatenfriedhof, der im Herbst 1944 eingerichtet worden ist.


Der Soldatenfriedhof

In den letzten Tagen des Oktobers 1944 lagen fast dreihundert tote deutsche Soldaten, die bei den Kämpfen um Weisweiler und in der Region gefallen waren, aufgebahrt in der Scheune der Burg Weisweiler. Es waren jene Tage der furchtbaren „Schlacht im Hürtgenwald“, die unzähligen deutschen wie amerikanischen Soldaten das Leben kostete. Da es keine Möglichkeit gab, die Soldaten zur Beerdigung in ihre jeweiligen Heimatorte zu überführen, wurde am Südrand des Burggeländes ein Soldatenfriedhof eingerichtet und am 29. Oktober 1944 eingeweiht.

Bis zum heutigen Tag gibt dieser Ehrenfriedhof 290 gefallenen Soldaten, die meisten davon sind Deutsche, eine würdige Ruhestätte, die weiterhin von der Kriegsgräberfürsorge gepflegt wird.

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